⭐Wie viele Gefühle dürfen es sein?
Ich habe lange geglaubt, in meiner Kindheit dürften alle Gefühle sein, hatten Platz, wurden gesehen und gehalten.
Im Rahmen einer Fortbildung habe ich dann folgende Erkenntnis gewonnen:
➡️ Dem war nicht so!
Ich habe sogar mit Erstaunen festgestellt, dass selbst Freude durch meine Eltern reglementiert wurde.
⭐Anhand einer einfachen Übung kannst auch du reflektieren, wie deine Gefühle in deiner Kindheit begleitet wurden.
❓Warum solltest du diese Übung machen?
Wenn wir selbst erfahren haben, dass unsere Gefühle gewaltfrei und in Verbindung begleitet wurden, können wir unsere Kinder in ihren Gefühlen so begleiten. Aus den unterschiedlichsten Gründen hat die heutige Elterngeneration diese Erfahrung nicht machen können. Und so dürfen wir heute genau hinschauen, uns reflektieren und neue Wege für uns und unsere Kinder gehen. Wege, die ohne Machtkämpfe, Frust und Eltern- Wut auskommen.
⭐Male drei Kreise (wie im Video)
Ordne nun die folgenden Gefühle den Kreisen zu. Dabei steht der innerste Kreis für die Gefühle, in denen wir uns als Kind vollkommen angenommen und gehalten gefühlt haben. Der Äußere steht für die Gefühle, mit denen wir nicht angenommen wurden, die verboten waren oder die wir aus Gründen nicht zeigen konnten. In den mittleren Kreis schreibe alle Gefühle, bei denen du ein ‚Teils- Teils‘ Empfinden hast.
⭐Freude ⭐Wut ⭐Trauer ⭐Scham ⭐Angst Schuld⭐
(du darfst gerne ergänzen)
Ich bin auf deine Erkenntnisse gespannt!
Schreib gern in die Kommentare deine Erfahrungen.
Es grüßt dich
Deine Antonia☀️
Vollkommenfamilie
Bindungsorientierte Familienberatung
Diese Umwelt zu gestalten ist die Aufgabe der Eltern, der Verwandtschaft, der Pädagogen und der Gesellschaft.
⭐Wir alle halten die Zukunft eines jeden Kindes in der Hand. Und auch, wenn unsere Begegnungen noch so kurz und nichtig erscheinen, so waren wir doch ein winzigen Augenblick lang Teil des kindlichen Lebenswegs und haben eine Spur hinterlassen.
⭐Wir können uns bewusst machen, dass diese Spur das Kind negativ beeinflussen kann. Und müssen achtsam sein.
⭐Und wir müssen uns bewusst machen, dass diese Spur das Kind positiv beeinflussen kann. Und das ist das wunderbare an unserer Verantwortung.
Heute Mal ganz dezent mitbekommen, dass Montag bereits Nikolaus ist. Also schnell in den Supermarkt und noch eine kleine Schoki kaufen.
Ich hab es echt kaum glauben können, dass es dort fertig gepackte Nikolaus-Tüten, bestehend aus Schokolade und einer Rute gab!
Wer bitte verschenkt denn heute noch eine Rute?
Da fiel mir eine Geschichte aus dem Kindergarten ein, vor ca acht Jahren. Am Nikolaustag erzählten sich alle Kinder ganz aufgeregt was ihnen der Nikolaus gebracht hatte. Ein Mädchen stand ganz still daneben und sagte: mir hat der Nikolaus auch eine Rute gebracht, weil ich nicht immer auf Mama und Papa höre.
Kurzer Reminder:
🎅dein Kind ist niemals böse oder unartig
🎅eine Rute zu verschenken gleicht einer Bestrafung
🎅eine Rute zu verschenken stellt dein Kind bloß
🎅eine Rute zu verschenken schafft Distanz und nicht Kooperation
🎅dein Kind wird dadurch nicht "artig" und "brav"
Als ich gerade Mutter wurde, dachte ich Familie läuft einfach so. So von ganz von selbst, ohne Anstrengungen und Mühe. Alles wird sich schon irgendwie ergeben. Hatte ich irgendwie auch so von meinen Eltern gelernt.
💥Schnell kam die Ernüchterung. Nichts lief einfach so.
Plötzlich kamen Gefühle auf, die ich nicht kannte. Erinnerungen hoch, die weit verdrängt lagen. Ansichten zu Tage, die noch nie ausgesprochen wurden. Und Bedürfnisse, die vorher nicht da waren.
Und ich kam mir unendlich einsam vor. Bei meinen Eltern wurde nie über eigene Bedürfnisse gesprochen. Niemals preisgegeben, dass man an einer Paarbeziehung arbeiten muss. Gefühle und Erinnerungen totgeschwiegen und für sich behalten. Und bei mir lief alles anders?
💫 Heute weiß ich: Alle meine Erlebnisse waren ganz normal.
Ich habe gelernt, dass nicht nur ich und meine Familie sich den Herausforderungen stellen muss die eigene Biografie, die Beziehung zueinander und die Begleitung der Kinder zu gestalten. Sondern dass jede Familie den selben Weg geht. Und ich habe auch gelernt, das dieser Weg viel Kraft und Mühe kostet, manchmal leicht und manchmal schwer zu gehen ist.
⭐ Und dieser Weg kann dennoch wundervoll sein.
Heute feiere ich unseren Weg, mit allen Höhen und Tiefen. An einfachen und herausfordernden Tagen. Denn ich weiß, beides gehört dazu. Und ich erfreue mich daran, dass wir miteinander und voneinander lernen können.
♥️ Und diese Haltung ist unsere vollkommenheit.
🍁 Unser Jahreszeitentisch 🍁
Seit einigen Jahren habe ich eine unserer Fensterbretter als Jahreszeitentisch umfunktioniert. Ich liebe es einfach, wenn ich nach Hause komme und das schön geschmückte Fensterbrett von außen sehen kann. Besonders in der dunklen Jahreszeit, wenn Kerzen und Lichterketten unseren Jahreszeitentisch leuchten.
Der Tisch wird bei uns jedesmal anders, denn wir erleben jedes Jahr jede Jahreszeit aufs Neue. Das inspiriert uns immer wieder anders. Dieses Jahr haben die Kinder viel in der Natur gesammelt und wenig selbst hergestellt.
Hier ein Best- of unserer liebsten Inspirationen:
🌰Etwas Sammeln: das besondere ist, das der Tisch so immer weiter wachsen kann. Bei jedem Spaziergang wird etwas mitgebracht.
✂️ Etwas basteln: entweder direkt aus Naturmaterialien, die gesammelt wurden oder aber aus Wolle, Papier, Holz. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
🧸Etwas vorhandenes nutzen: Spieltiere aus Holz oder Plastik, bunte Tücher, alte Fotorahmen, Gießkannen... eigentlich alles kann genutzt werden.
Gefühlt haben wir schon alles dabei gehabt😆 sind aber immer auf der Suche nach neuen Ideen! Daher schreibt doch na eure Inspirationen auf:
🌾Wie gestaltet ihr euren Jahreszeitentisch?
Ich liebe jede Jahreszeit. 🌼🌅🍁❄️
Für mich liegt in jeder Jahreszeit ein ganz einzigartiger Zauber und ich freue mich jedes Mal darauf, die Natur zu entdecken.
Schon immer habe ich die Wohnung passend zu Jahreszeit dekoriert, Mal ein Blümchen hier, oder ein Fensterbild dort. Seid mein Sohn auf der Welt ist habe ich begonnen einen festen Platz als Jahreszeitentisch herzurichten. Der Unterschied zur allgemeinen Deko (die es natürlich weiterhin gibt😆) liegt darin, dass wir ganz bewusst wahrnehmen, was in der Natur geschieht.
🧘♀️Bei uns hat die Gestaltung auch viel mit Achtsamkeit zu tun. Wir lenken unsere Aufmerksamkeit für kurze Zeit ganz bewusst auf unsere Umwelt, nehmen Veränderungen wahr uns schätzen die neuen Dinge.
🏫 Die Kinder (und auch ich 😁) lernen unglaublich viele Dinge über die Tiere, die Pflanzen und den Kreislauf der Natur. Immer wieder kann etwas neues entdeckt werden. Immer wieder rücken andere Dinge in den Fokus.
👪 Und es entstehen stets Momente der Verbindung. Zeit, in der man nur im Jetzt ist, bei den Kindern. In der durch das gemeinsame Erleben viel Bindung entsteht.
Im nächsten Post zeige ich euch unseren Herbsttisch und ein paar Anregungen für euch zu Gestaltung 🌻🍁🌾
Viele Eltern kommen mit der Frage: wie kann ich meinen Säugling optimal in seiner Entwicklung unterstützen und fördern?
Die Antwort darauf ist immer: Die beste Förderung für dein Kind ist ein gute, sichere Bindung. Denn von dieser Basis aus, ist es dir möglich dein Kind wahrzunehmen, mit seinen Bedürfnissen, seinen Forderungen nach Entwicklung und Unterstützung. Du erkennst, welchen Entwicklungsschritt dein Kind gerade geht und verstehst, welche Hilfe es von dir braucht.
Und dein Kind spürt, dass dieser Hafen, den eure Bindung für ihn bedeutet, ihm genügend Sicherheit und Autonomie schenkt, um seine Entwicklungsschritte zu gehen.
Jedes Kind geht diesen Weg in seinem Tempo, es geht Schritt für Schritt. Manche Schritte sind größer, andere kleiner.
Mal kurz auf Pause drücken. Inne halten. Tief einatmen.
Sich fragen: was bewegt mein Kind gerade? Was empfindet es? Was braucht es, tief in seinem Inneren?
Weiterdenken: wie würde ich mich fühlen? Was bräuchte ich in dieser Situation?
Mein Kind anschauen: ich verstehe seine Gefühle. Ich erkenne seine Bedürfnisse.
Ausatmen. Unsere Bindung spüren. Wieder ins Gespräch kommen.
Die Grundbedürfnisse aller Menschen sind gleich. Das Alter ist dabei vollkommen unabhängig.
Wenn es mir manchmal schwer fällt das Bedürfnis hinter dem Verhalten meiner Kinder zu sehen oder nicht erkenne, warum sie sich gerade so verhalten, wie sie es tun, dann überlege ich mir: was wären meine Bedürfnisse und wie würde ich mich fühlen?
In den meisten Fällen fällt mir dann auf, dass ich genauso reagieren würde, wenn ich in der Situation des Kindes wäre.
Ich kann so, die Situation besser bewerten, mein Kind verstehen, sogar nachempfinden, wie es sich fühlt.
Dies führt dann dazu, dass ich anders auf mein Kind zugehen kann: Einfühlsam und authentisch. Und ich bin tatsächliche in Verbindung mit meinem Kind.
Manche Bedürfnisse sind grundlegender als andere: So sind körperliche Bedürfnisse wie Schlaf, Nahrung, Erholung wesentlicher als Autonomie. Will man eine Reihenfolge festlegen, so kann man sich an der Maslowschen Bedürfnispyramide orientieren:
Physiologische Bedürfnisse: Sicherheitsbedürfnisse: Sozialbedürfnisse, Individualbedürfnisse: Selbstverwirklichung
Grundsätzlich sollten aber alle Bedürfnisse befriedigt werden um eine gesunde Entwicklung, körperliche und seelische Gesundheit zu gewährleisten.
Eine anscheinend schwierige Aufgabe für Eltern ist es, die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erkennen. Warum aber ist dies so schwierig?
Für mich ist der erlernte Umgang mit Kindern über Jahrhunderte hinweg und die zunehmende Entfremdung von der Natur entscheidend. Über Jahrhunderte hinweg wurden Kindern ihre Bedürfnisse abgesprochen. Kinder mussten funktionieren, die Erwartungen und Wünsche der Gesellschaft erfüllen. Sie hatten keinerlei Wünsche oder Bedürfnisse zu äußern, denn sie hatten keine ernst zu nehmenden Wünsche oder Bedürfnisse. Sie wurden weder als selbstständig noch selbstwirksam wahrgenommen. Auch das Unterscheiden von Kind und Erwachsenen wurde über Jahrhunderte hinweg immer differenzierter.
Dies alles führte zu einer Trennung körperlich, sozial und emotional zwischen Kindern und ihren Eltern.
Über die Jahrzehnte hinweg wurden Kinder und ihre Entwicklung allmählich wieder gesellschaftlich anders "bewertet". Erinnern wir uns allerdings an die Kindheit der 50er/ 60er Jahre, so war auch diese noch meilenweit von dem entfernt, was wir uns heute wünschen.
Seid gut einem halben Jahrhundert wird sich nun intensiver und wissenschaftlich mit der Entwicklung, besonders der psychischen, beschäftigt. Diesen neuen Erkenntnissen verdanken wir es, dass sich das Bild vom Kind grundlegend geändert hat.
Die Eltern, der meisten jetzigen Mütter und Väter waren die erste Generation, die einen neuen Weg in der Erziehung einschlugen und mit einem veränderten Blick auf ihre Kinder schauten.
Wie aber bei allem im Leben dauern Veränderungen eine ganze Weile an. Und so ist unser denken oftmals noch geprägt durch mittelalterliche Denkweisen. Und auch wie unsere Eltern bereits, werden auch wir die elterliche Kompetenzentwicklung weiter voran bringen.
Wir üben uns darin, einen natürlichen Umgang mit den Bedürfnissen der Kinder zu erlenen. Das ist manchmal gar nicht so leicht. Unterm Strich aber, sind wir alle Menschen. Und jeder Mensch sehnt sich danach, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen.
Im nächsten Post: Was sind unsere Grundbedürfnisse und wie erkenne ich sie?
Als ich mit Anfang 20 Mutter wurde, war ich Null vorbereitet. Ich hatte kein einziges Buch gelesen, keine Filme geschaut und keine Kurse besucht.
Ich hatte keinerlei Vorstellung davon, was richtig oder "falsch" war und ließ einfach alles auf mich zu kommen.
Und tatsächlich klappte alles gut. Das heißt nicht, dass ich nicht Momente der Ahnungslosigkeit hatte, unsicher war oder Angst hatte. Aber ich war mir im Großen sicher, dass mein Kind mir schon sagen würde, was seine Bedürfnisse sind, was er braucht und wie ich ihm helfen kann.
Als ich neulich meine alten Fotoalben durchblätterte entdeckte ich eine Erinnerungsnotiz an meinen Sohn: Du hilfst mir, dich zu verstehen und gemeinsam lernen wir alles Neue und Ungewisse in unserer neuen Welt zu entdecken und zu meistern.
Und genau das ist es, was Mutter- Natur so unglaublich perfekt gemacht hat. Kinder und Eltern betreten gleichermaßen Neuland. Sie springen in ein Abenteuer, was noch nie jemand vor ihnen so erlebt hat. Und trotzdem sind sie auf den Punkt genau ausgerüstet um diese Reise zu bewältigen.
Heute wissen wir, dass Säuglinge über diverse Kompetenzen und Fähigkeiten verfügen, die es ihnen ermöglichen ihre Entwicklung bestmöglich zu gestalten, insbesondere durch die Interaktion und Bindung an ihre primären Bezugsperson/ en.
Das sind keine erlernten Fähigkeiten, sondern evolutionär angelegte. Und das wunderbare ist, dass auch Eltern natürlicherweise über Kompetenzen verfügen. Und die Signale des Kindes greifen wie ein Zahnrad in die Signale der Eltern und umgekehrt.
Ich möchte euch alle ermutigen, eure natürlichen Kräfte zu entdecken. Daran zu glauben, dass ihr gute elterliche Fähigkeiten besitzt. Daran zu glauben, dass euer Kind euch genau die Signale sendet, die es braucht um zu wachsen.
Ich hatte schon immer einen sehr natürlichen Umgang zum Thema Geburt und Kinder. Daher war es für mich ganz selbstverständlich, dass Neugeborene genau das, was es braucht, um erfolgreich groß zu werden in sich tragen mussten.
Als ich das erste Mal von dem kompetenten Säugling (siehe vorherigen Feed) in meiner Ausbildung hörte, war ich fast ein wenig perplex, dass es wissenschaftliche Arbeiten über die Kompetenzen und Fähigkeiten von Kinder gab, die untersuchten, mit welchen Mitteln sich ein Säugling in der Welt zurecht findet. Nein, eigentlich schockierte mich die Tatsache, dass es bis dahin anscheinend normal war zu denken, ein Baby würde hilflos und maßnahmenlos auf die Welt kommen und könnte seinen Platz in der Welt nicht aktiv einnehmen.
Inzwischen ist der Kenntnisstand weit vor der einfachen Annahmen, dass Mutter- Natur dem Kind Überlebensstrategien an die Hand gegeben hat. Und es ist immer wieder faszinierend zu lesen, wie durchdacht und perfekt abgestimmt Mutter- Natur uns erschaffen hat.
Als Eltern bietet uns dieses Wissen vor allem eins: Sicherheit und Vertrauen. In uns und unser Kind. Das unser Kind alles genau so machen möchte, dass es sich bestmöglich entwickeln kann. Und diese Bedürfnisse selbst wahrnehmen und ausdrücken kann. Das wir als Eltern genau die Fähigkeiten besitzen, damit umzugehen und unser Kind zu unterstützen.
Bis in die 1960er Jahre beschrieb man Neugeborenen als
hilflose Wesen, die zwar über einige Reflexe verfügten, aber keinerlei weitere Kompetenzen oder Fähigkeiten hatten. Sie waren der Umwelt passiv ausgesetzt und nicht in der Lage aktiv ihre Lebenssituation zu erfassen oder zu „gestalten“.
Die bedeutungsschwere Grausamkeit dieser Annahme wird darin deutlich, dass bis weit ins 20 Jhd. operative Eingriffe bei Säuglingen ohne Betäubung durchgeführt wurden. Man nahm an, dass sie keinerlei Schmerzempfinden haben und die Merkfähigkeit des Gehirns so gering ist, dass erlebtes sofort
wieder vergessen wird.
Dr. T Berry Brazelton entwickelte 1973 ein Schema zur
Einordnung Neugeborener Verhaltensweisen und beschrieb damit einen Meilenstein in der psychologischen Forschung von Säuglingen.
Heute spricht man vom kompetenten Säugling. Man weiß um die vielen Fähigkeiten und Kompetenzen, welche weit über einfache Reflexe hinausgehen, bescheid.
Heutzutage hat man herausgefunden, dass viele
Verhaltensmuster, welche früher fälschlicherweise eher als passiv oder reflexartig gedeutet wurden, hochkomplexe, koordinierte Abfolgen von Sinneswahrnehmung-, Verarbeitung und Reaktion sind. Als Beispiel ist hier das Stillen zu nennen, welches nicht bloß aus dem einfachen Schluckreflex besteht.
Vielmehr ist ein Zusammenspiel aus taktilen Gefühlsreizen, Schluckbewegungen mit Atemkoordination und der Körperhaltung.
Auch an anderen Beispielen kann man sehen, dass das Kind
noch keine ausgereiften Kompetenzen wie die eines Erwachsenen hat, aber sehr wohl genügend Kompetenzen, um mit seiner Umwelt zu interagieren, in dem Maße, wie es für das Kind überlebenswichtig ist.
So reift die Sehkraft eines Kindes erst im Laufe der Zeit,
und ist er mit ca. 8-9 Monaten vollständig ausgereift. Dennoch kann es in einem Abstand von 20cm scharf fokussieren, was ca. dem Abstand von der Brust der Mutter (Stillposition) bis zu ihrem Gesicht ist. Da das Kind natürlicherweise stets am Körper der Mutter getragen wurde ist dieser Abstand genau richtig, um seine Mutter zu erkennen und mit ihr zu kommunizieren und von ihr zu lernen.
Kinder in ihrem Lernerfahrungen zu unterstützen und somit ihre Entwicklung zu begleiten erfordert eine gute Beobachtungsgabe. Wir müssen erkennen, wie viel Unterstützung sie brauchen, ihnen ausreichend Sicherheit geben und genügend Freiheiten schenken. Sind wir mit unseren Kindern in Verbindung, sind "mit" ihnen und achtsam, so wird uns dies gelingen.
Darüber hinaus müssen wir uns schulen, uns zurückzunehmen. Viel zu oft sind wir Erwachsenen zu schnell, zu voreilig und zu bevormundent.
Ich hatte neulich eine Situation mit dem Großen. Wir waren beim Backen und er wollte das Mehl abwiegen. Wir haben noch eine super oldschool Waage, bei der man zuerst den Zeiger auf die Null drehen muss. Ohne abzuwarten machte ich den Großen darauf aufmerksam, dass er die Waage erst auf Null stellen muss. Um mir sogleich auf sie Zunge zu beißen: warum musste ich jetzt eingreifen? Warum warte ich nicht ab, um ihn selbst entdecken zu lassen?
Ich bin mittlerweile schon sehr reflektiert und kann diese vorschnellen Anmerkungen runterschlucken. Aber immer klappt es hakt nicht. Insbesondere, wenn es schnell gehen muss oder ich gestresst bin.
Aber ich weiß grundsätzlich, dass es gut und gesund für die psychische und körperliche Entwicklung meiner Kinder ist, wenn ich ihnen die größt möglichen Chancen biete selbstständig zu sein, zu explorieren und zu erfahren. Und ihnen nur in dem Maße zu helfen, die sie tatsächlich brauchen, um sich selbst wirksam zu erleben.
Ich versuch nach und nach immer mehr Achtsamkeitsrituale in unseren Alltag zu integrieren.
Meine innere Haltung ist bereits sehr achtsam und ich merke auch, dass diese Haltung immer mehr bei den Kindern ankommt und übernommen wird.
Und dazu gehören natürlich auch kleine Rituale, die wir machen. Zum Beispiel sage ich den Kindern jeden Abend, was für ein wundervoller Tag heute war, was mir besonders in Erinnerung geblieben ist und welche Stärken oder Verbundenheit ich in ihnen gesehen habe.
Das fällt mir sehr leicht und ist problemlos im Alltag umzusetzen. Andere Übungen mache ich spontan, je nach Situation.
Jetzt hat mir der Große eine besondere Freude gemacht: Er hat mit ein Board gefertigt, an dem ich meine vielen Affirmationen anhängen kann. Und ich habe dieses Board gleich genutzt, um unsere Achtsamkeitspraxis als Familie zu erweitern.
Endlich habe ich unsere liebsten Glaubenssätze und Achtsamkeitsübungen visualisiert und als Karten gestaltet. So kann auch Liselotte anhand der Bilder selbst aussuchen, welche Übungen sie gerne machen möchte. Denn das schöne ist, dass bereits die ganz Kleinen einfach mitmachen können. Wir haben das Board am Esstisch aufgehangen und machen jetzt jeden Abend vor der Mahlzeit eine kleine Übung.
Die Karten findest du als Download in meinem Blog! Link in der Bio
Na logisch, am liebsten wäre ich gerne die perfekte Mama, den ganzen Tag lang und für immer.
Ich wäre super bedürfnisorientiert, achtsam und in Verbindung mit meinen Kindern. Hätte immer die perfekte Reaktion auf jegliche Situationen zu bieten.
Aber wisst ihr was, so ist es nicht. Und das ist auch gut so! Denn ich bin kein Roboter, keine fiktive Gestalt aus den besten Pädagogikratgebern des Buchhandels. Nein, ich bin ein Mensch. Und genau wie alle anderen Menschen auch, habe ich Erfahrungen gemacht und Gefühle dazu entwickelt. Und genau diese Gefühle und Erfahrungen sind es, die mein Handeln manchmal bestimmen.
Und dann ist es eben ganz normal, dass ich nicht immer so reagieren kann, wie ich es am liebsten tun würde. Dann bin ich lustig, ängstlich, wütend, traurig oder fröhlich und agiere entsprechend meines Gefühls. Das ist dann vielleicht nicht immer bedürfnisorientiert oder achtsam, manchmal nicht mal in Verbindung zu meinen Kindern. Und es ist ok.
Warum es ok ist? Weil ich sehr reflektiert damit umgehen kann. Weil ich mir darüber im Klaren bin, dass meine Erfahrungen und Gefühle mein Verhalten bestimmen und dass das manchmal nicht die optimale Reaktion hervorbringt.
Und ich kann das kommunizieren. Indem ich zu meinen Kindern sage, was und warum mich etwas so bewegt. Und ich kann daraus lernen, wie ich beim nächsten Mal besser reagieren kann. Und ich kann mich entschuldigen, dafür, dass ich nicht achtsam war, ihre Bedürfnisse nicht begleiten konnte oder sogar kurzzeitig die Verbindung verloren habe. Und durch diese Wiedergutmachung kommen wir wieder zusammen und stärken unsere Bindung und meine Kinder erfahren, dass Fehler machen in Ordnung ist und wie man such selbst reflektiert und Verantwortung für sein Handeln übernimmt.
Wir können als Eltern nicht alles richtig machen Wir können als Eltern nicht immer pädagogisch sinnvoll reagieren. Wir können als Eltern unsere Kinder nicht vor jeglichem Ku**er beschützen. Und das müssen wir auch gar nicht.
Wir dürfen uns nicht klein machen, uns verstecken vor der Realität. Wir müssen sie annehmen und einem Umgang mit ihr finden. Uns im klaren darüber sein, dass wir aus Schwierigkeiten lernen.
Wir müssen vertrauen. Darauf, dass unsere Bindung und Beziehung sicher und stark ist. Darauf, dass wir unendlich gute elterliche Kompetenzen besitzen. Darauf, dass unsere Kinder kompetent sind. Darauf, dass wir mit unseren Kindern gemeinsam einen Weg aus jeder Situation finden können.
Und am Ende gestärkt werden.
Bindungsorientiert bedeutet nicht nur, in Bindung zu seinem Kind zu sein. Es bedeutet auch, in Verbindung zu seinem Partner und sich selbst zu sein. Und nicht zuletzt auch als Familie verbunden.
Denn wie kann eine bindungsorientierte Haltung dem Kind gegenüber entstehen? Sie entsteht aus einer Verbindung zu sich selbst heraus. In Verbindung zu sich zu sein bedeutet sich selbst zu lieben, mit sich selbst achtsam umzugehen, empathisch mit sich sein, sich über sich selbst freuen können. Seine Bedürfnisse zu kennen und auch befriedigen zu können. Emotionen und Gefühle zu ergründen, ihren Ursprung zu verstehen und anzunehmen. Einen gesunden Umgang mit ihnen zu finden. Zu wissen, wie man Körper und Geist unterstützen kann gesund zu bleiben, Konflikte zu bewältigen und sich weiter zu entwickeln. Vetrauen in sich zu haben.
All dies, sollte man nicht nur sich selbst, sonder auch seinem Partner entgegenbringen. In Verbindung zu ihm sein. Mit einander zu sein. Den anderen Verstehen zu wollen, ihm Aufmerksamkeit entgegen zu bringen. Ihm in ganze zu vertrauen.
Diese Werte und Glaubenssätze als Grundlage eurer Familie zu nehmen. Mit dem Wissen: wir sind immer füreinander da. Egal was ist, wir halten bedingungslos zusammen.
Und dann ist es selbstverständlich und unumgänglich, dass auch die Bindung zu deinem Kind aus dieser Haltung erblühen wird.
Die Eingewöhnung eines Kindes sind mit vielen Ängsten seitens der Eltern verbunden. Wird alles so verlaufen, wie ich es mir wünsche?
⚡Kind kann sich nicht trennen: dein Kind ist noch nicht sicher genug, um ohne dich in die neue Situation zu gehen. Möglicherweise braucht es noch Zeit. Vielleicht spürt es auch, dass du noch nicht bereit für die Trennung bist. Höre auf dein Gefühl. spricht mit dem Erzieherin, wie ihr einen Weg finden könnt, der sich für euch gut anfühlt
⚡Eigene Kita-Erfahrungen: viele Eltern haben selbst keine guten Erfahrungen an ihre Kitazeit. Diese negativen Emotionen können hinderlich für die Eingewöhnung sein. Mache dir diese Gefühle klar, nehme sie liebevoll an und versuche, sie zu verarbeiten. Deine Erfahrungen sind nicht die, die dein Kind machen wird. Auch hier lohnt es sich ehrlich und offen mit der ErzieherIn zu sein.
⚡ Schlafen: Wenn du dein Kind zu Hause in den Schlaf begleitest, so behalten dieses Ritual unbedingt bei! Erzähle der ErzieherIn, wie ihr zu Hause in den Schlaf findet. So kann diese darauf eingehen. Aber keine Sorge; dein Kind und die ErzieherIn haben eine andere Bindung zueinander als du und dein Kind und die werden ein gemeinsames Ritual finden.
⚡Stillen: Mutter müssen keinesfalls abstillen. Das Stillen zu Hause, steht in keiner Konkurrenz zum Essen in der Kita. Und jedes Kind bekommt das Essen so gereicht, dass es dieses verzehren kann. Egal ob Flasche, Brei oder feste Mahlzeiten.
⚡Nicht genug Zeit: der Zeitfaktor ist der schwierigste, weil Eltern oft abhängig von ihrem Arbeitgeber sind. Eltern sollten auf jeden Fall mehr Zeit einplanen, als die Kita veranschlagt. So haben sie den Rücken frei und geraten nicht unter Druck. Eine Variante wäre, dass die ersten Wochen das eine, dann das andere Elternteil eingewöhnt. Oder aber das Abholen von Verwandten/ Freunden übernommen wird.
⚡Kind findet keinen Anschluss: hier ist es im Gespräch mit der ErzieherIn herauszufinden, ob dein Kind dies als Problem empfindet. Viele Kinder beobachten zunächst, sind lieber im Sicherheitsbereich der ErzieherIn. Das ist ok. Ansonsten kann man über private Spieltreffen die Kinder in einer ruhigeren Atmosphäre ins Spiel bringen.
In Deutschland sollten alle Kitas in ihrer Konzeption ein Eingewöhnungskonzept verankert haben. Dies gehört zu den grundlegenden Qualitätsstandtards. Ein erarbeitet Modell bedeutet für euch: Hier hat man sich Gedanken gemacht, wie Kinder und Familien pädagogisch bestmöglich in der Kita eingewöhnt werden können. Denn dies ist ja das Ziel.
Das Konzept sollte im besten Fall schriftlich festgehalten sein und euch Eltern im Vorfeld ausgehändigt und erklärt werden.
Dieses Gespräch ist überaus wichtig und gehört bereits zur Eingewöhnung dazu.
Hier lernt die Erzieherin euch als Familie kennen. Stellt Fragen zu den Bedürfnissen, Interessen und Kompetenzen eures Kindes um die Eingewöhnung für dein Kind und euch optimal gestalten zu können.
Außerdem erfahrt ihr, wie der Ablauf der Eingewöhnung ist und könnt euch so bereits im Vorfeld damit vertraut machen. Auch der Austausch von Erwartungen seitens der Kita an euch, aber auch eure Erwartungen an die Kita sollten geklärt werden!
Nutzt dieses Gespräch also unbedingt und macht euch mit dem Konzept vertraut. Denn oftmals gehen Theorie und Praxis weit auseinander.
Der Personalschlüssel ist so eng gesteckt, dass eure Bezugserzieherin noch acht andere Kinder aktiv betreuen muss, ein Bastelangebot begleiten soll und eigentlich auch Gartendienst hat... oder aber es werden Ausflüge gemacht, Puppentheater eingeladen, Gruppenräume umgestaltet, neue Mitarbeiter eingearbeitet...
Habt ihr das Konzept im Blick, so könnt ihr gezielt nachfragen und ins Gespräch gehen.
Es gibt keine Vorgabe, wie die Eingewöhnung genau ablaufen muss. Es gibt verschiedene evidenzbasierte Modelle. Die am meisten genutzten sind das Berliner Modell und das Münchener Modell. Viele Kitas nehmen diese Modelle auch nur als Grundlage und passen es individuell an.
Wie diese beiden Modelle praktisch umgesetzt werden und wie eine Eingewöhnung abläuft ist erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag :-)
Heute beginnen wir mit dem Themenblock Eingewöhnung 🎉
Für mich ist es jedes mal super aufregend und herzerwärmend, wenn ich ein Kind in der Kita eingewöhnen darf.
Das wir überhaupt eine Eingewöhnung in der Kita machen ist gar nicht so selbstverständlich. Eine Vielzahl an Ländern in der EU und der Welt sehen keinerlei Eingewöhnungsmodelle vor.
Gott sei Dank, ist es in Deutschland ein großes Qualitätsmerkmal einer Kita. Und jede Kita sollte in ihrem Konzept ihr Eingewöhnungsmodell vorstellen.
Der größte Vorteil für mich ganz klar: Der Bindungsaufbau zu einer Bezugserzieherin.
Wie wichtig die Bindung zu den Eltern ist, ist unumstritten. Die Bindungsqualität hat so einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden des Kindes und dessen Lernerfahrungen. Da liegt es doch auf der Hand, dass ein Kind nur profitieren kann, wenn es die Möglichkeit hat, in der Krippe/ Kita Bindung und Beziehung zu einer Bezugsperson aufzubauen. Oder anders herum gesagt: Warum sollte es dem Kind im häuslichen Umfeld schlechter ohne eine Bindungsperson ergehen als in der Betreuung? Denn all seine Bedürfnisse sind dort die selben und wollen auch dort gesehen und befriedigt werden.
Irgendwie kann ich mir persönlich Kita ohne Eingewöhnung auch gar nicht vorstellen. Ich bin immer total perplex, wenn Mütter aus anderen Ländern berichten, dass sie ihre Kinder einfach in der Krippe abgeben sollen. Und oftmals schildern diese Eltern auch, dass sie es sich anders wünschen würden.
Des Öfteren ermöglichen die Kindergärten in Absprache mit den Eltern einen alternativen, sanften Einstieg in den Kitaalltag. Und dieses private Engagement ist sehr hilfreich für die Familien.
Sollte der/ die Eine oder Andere Erfahrungen oder Tipps zum Thema Eingewöhnung außerhalb Deutschlands haben, so schreibt doch gerne in die Kommentare, damit wir alle von eurem Wissen profitieren können.
Ansonsten gibt es von mir in diesem Themenblock einen Rundumblick über Eingewöhnung, aus dem ihr 100% etwas für die Eingewöhnung euerer Kinder mitnehmen könnt!
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